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Showing posts from May, 2019

Sturmflut - Entführung und Dichter halten Mamma Carlotta auf Trab

Jetzt schlägt´s 13 - nämlich in Gisela Paulys Reihe um Mamma Carlotta, italienische Schwiegermutter beziehungsweise Großmutter auf der Insel Sylt. Und wie in den vorangegangenen Romanen dieser Cozy Krimi Reihe stolpert die ebenso neugierige wie tatkräftige Carlotta zwischen Pasta und Dolci in Ermittlungen, sehr zum Unwillen ihres Schwiegersohns, der friesisch-zurückhaltenden Kriminalkommissars Wolf. Diesmal geht es um die Entführug einer Unternehmerstachter, für deren Freilassung eine Millionensumme gefordert wird. Alles soll natürlich diskret ablaufen, ohne (sichtbare) Polizei. Zu dumm, dasss Carlotta Wind von der Sache bekommt, denn auch wenn sie sich stets mit Herzblut engagiert - Diskretion ist der resoluten Nonna Sache nicht. Dazu ist sie schließlich viel zu redefreudig! Doch die Nonna mit dem großen Herzen kann undercover-Aktionen mit großmüttterlichem Engagement verbinden: Ihre Enkelin, deren Ausbildung zur Hotelfachfrau an der Stillegung des Ausbildungsbetriebs scheiterte,

Sehr spannend. Sehr explizit. Und dann noch eiin Cliffhanger-Ende!

Pädophile, Neonazis, Pornosucht und ein Serienmörder - Stefan Ahnhem packt viel, sehr viel, in "10 Stunden tot". Düsterer Skandinavienkrimi oder doch eher ein Thriller? Die Genreeinordnung fällt schwer, aber nervenzehrende Spannung ist garantiert, auch wenn ich als Erstlesterin eines Romans der Reihe um den schwedischen Kommissar Fabian Risk ein bißchen ins Schwimmen kam, da ich erst nach und nach das Beziehungsgeflecht der handelnden Personen und der Fälle durchschaute, die noch aus den vorangegangenen Bänden in die Handlung reinschwappten. Das scheint übrigens ein Leitmotiv bei Ahnhem zu sein, denn auch am Ende von "10 Stunden tot" bleibt noch vieles offen, auch wenn über einige Fakten nunmehr Klarheit zu herrschen scheint. Diejenigen Leser, die am Ende eine gelösten Fall und einen überführten Täter erwarten, werden mit  diesem Buch wohl nicht glücklich werden. Statt dessen wartet ein Cliffhanger auf den nächsten Band... Aber gleichzeitig: hochspann

Trügerische Inselidylle - "Nachts schweigt das Meer"

Sie müssen einen herben Charme haben, die Scilly-Inseln vor der Küste von Cornwall. Gelb blühender Ginster, steile Klippen, versteckte Buchten, die schon vor Jahrhunderten von Schmugglern angelaufen wurden. Eine kleine, abgeschottete Welt - vor allem, wenn der Sturm tost und die Fähren zu den anderen Inseln und dem Festland nicht fahren können. Auf genau so eine Insel, nämlich das kleine Bryher, kehrt Detectiv Inspector Ben Kitto  in Kate Penroses Kriminalroman "Nachts schweigt das Meer" zurück, mit seinem ererbten Wolfshund, mit dem er nicht so richtig warm werden will. Kitto ist auf Bryher geboren und aufgewachsen, doch es ist keine "sentimental journey", die ihn hierherführt. Jahrelange undercover Arbeit hat ihre Spuren hinterlassen, zudem gibt sich Kitto Schuld am Tod seiner Partnerin. Er hat sich vom Polizeidienst beurlauben lassen. Auf der kleinen Insel will er zur Ruhe kommen, das leerstehende Elternhaus ebenso ordnen wie sein Seelenleben. Doch dann wird ei

Bizarre Morde und Lavendelduft - mörderisches Lavandou

Ein sadistischer Frauenmörder, dessen Psyche ziemlich gestört ist und der die Polizei mit abgeschnittenen Füßen seiner Opfer zu verhöhnen scheint, Ermittler unter Druck und obendrein eine Psychologin, die den Polizisten in Le Lavandou bei der Verbesserung ihrer Kommunikation helfen soll – dieser Herbst in der Provence hat es in sich. Rechtsmediziner Leon Ritter rätselt nicht nur über das Vorgehen des Mörders, sondern auch über seine Beziehung zur stellvertretenden Polizeichefin Isabelle Morell. Die signalisiert nämlich, dass das harmonische Zusammenleben allein eingentlich nicht mehr genug ist für sie. Leon ist schnell klar: Isabelle will einen Heiratsantrag. Was er nicht weiß – will er das auch? Dass die attraktive junge Psychologin ihm recht deutlich signalisiert, dass sie ihn ebenfalls interessant findet, macht es für den Pathologen nicht einfacher. Wie einfach könnte doch das Leben sein, mit den letzten Spätsommertagen am Meer, mit Boule und einem Rosé, wenn nur Frauen un

Möpse, Morde Raubkunst - Schatten der Provence

Er kann es einfach nicht lassen: Albin Leclerc ist zwar Kriminalkommissar im Ruhestand, aber mit der Rentnerrolle will er sich zum Leidwesen seiner aktiven Kollegen nicht abfinden und mischt sich auf eigene Faust in die Ermittlungen ein. In "Schatten der Provence" geht es um einen gescheiterten Überfall auf einen Kunsttransporter und die Entdeckung eines bislang unbekannten Gemäldes von van Gogh - Raubkunst aus dem Zweiten Weltkrieg? Und gibt es einen Zusammenhang mit einem schpon etwas länger zurückliegendem Kunstdiebstahl? Dessen Opfer gibt sich seltsam einsilbig. Und schon bald gibt es Tote. Mit seinem Mops Tyson, mit dem er wechselseitige Zwiegespräche führt, fängt Leclerc eigene Nachforschungen an. Als hätten die Ermittler in Carpentras nicht schon genug mit Behördenintrigen, einem ehrgeizigen Staatsanwalt und den Einmischungen von Europol und Interpol zu tun! Nee, statt dessen auch noch ein renitenter Rentner, der nicht wahrhaben will, dass er nicht mehr im Amt ist. D

Westwall - Düster wie ein Chandler im Wald

Benedikt Gollhardt hat bisher immer Drehbücher geschrieben - das merkt man seinem Thrillerdebüt "Westwall" auf wohltuende Weise an. Denn so bildstark und szenisch ist der spannende Roman um eine Polizeischülerin, die zum Spielball des Verfassungsschutzes wird, dass  ganz automatisch Kopfkino in Gang gesetzt wird. Mit Rechtsextremismus, Terrorplänen, Manipulation und Machtmissbrauch hat Gollhardt aktuelle Themen audgegriffen und bei aller dichterischer Freiheit acheint das Szenario nicht aus der Luft gegriffen. Polizeischülerin Julia ist das Berufsziel Polizei nicht gerade in die Wiege gelegt worden: Die junge Frau wuchs in einer Bauwagensiedlung von Aussteigern auf, ihr Vater ein ehemaliger Punker, der sie alleine aufgezogen hat. Dass sein Julchen ausgerechnet zu den "Bullen" will, kann der Mann mit dem "ACAB"-Tattoo (All cops are bastards) irgendwie nicht nachvollziehen. Und ein bißchen scheint der manchmal eher naiv-unschuldigen Frau denn