Wieviel Morde passen auf knapp 300 Buchseiten? Im Fall von Gerhard Henschels „Soko Heidefieber“ sind das ziemlich viele, darunter ziemlich schauerliche und ungewöhnliche. Ähnlich wie in einem Tarantino-Film verliert der Leser im Laufe dieser grotesk-überdrehten Kriminalsatire angesichts von Blut und Leichen auch schon mal den genauen Überblick. Trotz lustvoll inszenierter Gewalt kommt der Humor in diesem schrägen Krimi nicht zu kurz. Wen wundert´s – Autor Henschel hat schließlich auch schon für das Satiremagazin „Titanic“ geschrieben. Bezeichnet wird „Soko Heidefieber“ als Überregionalkrimi – denn landauf, landab geht es Autoren des Genres an den Kragen oder vielmehr ans Leben. Das Besondere: Jeder von ihnen wird auf eine Art getötet, die einem seiner Romane entnommen ist. Der Mörder, das ist klar, muss ein fleißiger Leser sein. Auch ein besonders anspruchsvoller? Der Schriftsteller Frank Schulz spricht vor dem Bundeskriminalamt ironisch von einer Art „angewandter Literatur