Düster kann die Normandie in der Sturmsaison, und düster geht es auch für den Helden von Benjamin Cors´"Sturmwand" zu. Es handelt sich um den fünften Band einer Serie um den Personenschützer Nicolas Guerlain, der immerhin zum Bewacherpool des französischen Staatspräsidenten gehört. Da dies für mich der erste Band der Reihe ist, den ich gelesen habe, fehlt mir offenbar einiges an der Vorgeschichte der handelnden Figuren, aber eines fällt schon auf: Für einen, der zur Elite der Personenschützer gehört, wird Nicolas im Verlauf der mehr als 400 Buchseiten ganz schön oft ramponiert.
Blaue Flecken, ein angeschlagener Kopf, eine gebrochene Rippe - der Mann, der auf Top-Politiker aufpassen muss, bezieht ziemlich viel Prügel. Gehören nicht regelmäßiges Nahkampftraining (und die Fähigkeit, sich verletzungsfrei fallen lassen zu können) da nicht zum Arbeitsalltag und den antrainierten Fertigkeiten?
Vielleicht will Cors damit ja auch demonstrieren, was für ein harter Typ Nicolas ist, der sich von nichts bei seinen Ermittlungen abhalten lässt. Denn ermitteln muss er in eigener Sache, ist sein Name doch auf einer Todesliste aufgetaucht, die in einer Flaschenpost am Strand der Nornandie gefunden wurde. Der Finder war übrigens die Nummer 1 auf der Liste und hat seine Entdeckung nicht lange überlebt. Die fünf Männer, die auf der Liste stehen, haben offenbar nichts gemeinsam, einige sind der Polizei völlig unbekannt. Wieso der unbekannte Täter es auf ihn abgesehen hat, muss Nicolas herausfinden, während er sich gleichzeitig um die Rettung seiner Beziehung bemüht und eine Gruppe von Aktivistinnen es auf den Staatspräsidenten abgesehen hat.
Am eindrucksvollsten an diesem Buch sind die atmosphärischen Schilderungen der kleinen, von Massentourismus bedrohten Inselgruppe Chausey und ihrer Bewohner, die Wind und Meer in karger Umgebung trotzen. Der eigentliche Fall und seine Lösung erscheint schon arg konstruiert, der innere Monolog des Täters, der die erzählte Handlung wiederholt unterbricht, kann ebenfalls keine Tiefe beifügen. Da hilft dann auch ein dramatischer Showdown in der Flut nicht viel.
Benjamin Cors, Sturmwand
dtv, 2020
414 Seiten, 15,90
9783423262576
Blaue Flecken, ein angeschlagener Kopf, eine gebrochene Rippe - der Mann, der auf Top-Politiker aufpassen muss, bezieht ziemlich viel Prügel. Gehören nicht regelmäßiges Nahkampftraining (und die Fähigkeit, sich verletzungsfrei fallen lassen zu können) da nicht zum Arbeitsalltag und den antrainierten Fertigkeiten?
Vielleicht will Cors damit ja auch demonstrieren, was für ein harter Typ Nicolas ist, der sich von nichts bei seinen Ermittlungen abhalten lässt. Denn ermitteln muss er in eigener Sache, ist sein Name doch auf einer Todesliste aufgetaucht, die in einer Flaschenpost am Strand der Nornandie gefunden wurde. Der Finder war übrigens die Nummer 1 auf der Liste und hat seine Entdeckung nicht lange überlebt. Die fünf Männer, die auf der Liste stehen, haben offenbar nichts gemeinsam, einige sind der Polizei völlig unbekannt. Wieso der unbekannte Täter es auf ihn abgesehen hat, muss Nicolas herausfinden, während er sich gleichzeitig um die Rettung seiner Beziehung bemüht und eine Gruppe von Aktivistinnen es auf den Staatspräsidenten abgesehen hat.
Am eindrucksvollsten an diesem Buch sind die atmosphärischen Schilderungen der kleinen, von Massentourismus bedrohten Inselgruppe Chausey und ihrer Bewohner, die Wind und Meer in karger Umgebung trotzen. Der eigentliche Fall und seine Lösung erscheint schon arg konstruiert, der innere Monolog des Täters, der die erzählte Handlung wiederholt unterbricht, kann ebenfalls keine Tiefe beifügen. Da hilft dann auch ein dramatischer Showdown in der Flut nicht viel.
Benjamin Cors, Sturmwand
dtv, 2020
414 Seiten, 15,90
9783423262576
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