Lenz Koppelstätter ist als Autor der Reihe um den Südtiroler Kommissar und Teilzeitbauer Grauner bekannt. Mit "Was der See birgt" startet er eine neue Serie um die ehrgeizige Polizeireporterin Gianna Pitti. Schauplatz ist nun nicht Südtirol, sondern der Gardasee, wo Pitti bei einer Lokalzeitung arbeitet und für eine gute Story auch schon mal zu unsauberen Methoden greift. Insgeheim strebt sie ihrem von einem Jahr spurlos verschwundenem Vater, einem investigativen Journalisten nach - auch wenn die Fälle, über die sie normalerweise berichtet, nicht unbedingt die ganz große Nummer sind.
Als sie noch vor Dienstbeginn sieht, wie eine Leiche aus dem See geborgen wird, hofft sie auf einen Knüller - und muss feststellen, dass sie den Toten, einen Kollegen aus Mailand, kannte und noch den vergangenen Abend mit ihm verbracht hatte. Der junge Journalist träumte von einer investigativen Karriere - war er einer großen Geschichte auf der Spur?
Giannas Neugier ist geweckt, sie beginnt eigene Ermittlungen , nur um von ihrer Chefredakteurin und ihrem adeligen Onkel gebremst zu werden. Sie wollen keine Geschichte verhindern, sondern verraten Gianna, dass es Zusammenhänge mit ihren eigenen Recherchen nach dem Verschwinden von Giannas Vater geben könnte.
Schon bald ist klar - es gibt geheime Umtriebe am See, die sich auf die Villa des exzentrischen Dichters D´Annunzio zu konzentrieren scheinen. Eine junge Frau berichtet von geheimnisvollen Festen, die zum Exzess ausarten, von Umtrieben, aus denen niemand aussteigen kann und die sich durch einflussreiche Kreise zu ziehen scheinen. Wem können Gianna und ihr Team überhaupt noch trauen? Ist der Staatsanwalt Freund oder Feind? Verflechtungen einer Krake, so zeigt sich, gibt es nicht nur in Sizilien oder Neapel. Spannend geschrieben mit einem Cliffhanger-Ende, das neugierig auf den nächsten Band macht.
Lenz Koppelstätter, Was der See birgt
Kiepenheuer & Witsch 2024
240 Seiten, 17 Euro
9783462006506
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